Immunoseneszenz
Was ist Immunoseneszenz?
Als Immunoseneszenz wird der altersabhängige Abbau der immunologischen Kompetenz bezeichnet. Dazu gehört sowohl die Kapazität des Immunsystems, auf Infektionen zu reagieren, als auch die Entwicklung eines Langzeitimmungedächtnisses, vor allem bei Impfungen. Die Immunoseneszenz wird als der wichtigste Faktor für eine erhöhte Morbidität und Mortalität im Alter angesehen. Zusammen mit der ebenfalls altersabhängigen Rückbildung des Thymus führt dies dazu, dass dem Körper kaum native T-Zellen zur Verfügung stehen, aus denen spezifische Antikörper gebildet werden. Daher ist man im Alter deutlich anfälliger für eine Vielzahl von Infektionen sowie nicht-infektiösen Erkrankungen.
Ist eine adäquate Selenversorgung für die Funktion des Immunsystems wichtig?
Selen ist ein essentielles Spurenelement und trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Seine vielfältigen biologischen Effekte beruhen auf dem Einbau in Selenproteine. Die große Anzahl an Selenproteinen im menschlichen Körper spielt u. a. eine entscheidende Rolle beim Abbau von oxidativem Stress. Selen ist zudem wichtig, um die Immunität des Körpers zu initiieren, aber auch um die Immunantwort zu regulieren. Eine adäquate Selenversorgung sichert sowohl die angeborene als auch die adaptive Immunabwehr. Daher benötigt das Immunsystem Selen für eine normale Funktion. Ein Selendefizit kann zu einer schwächeren Immunantwort führen.
Ändert sich die Nährstoffaufnahme im Alter?
Im Alter verändert sich die Zusammensetzung des Körpers und beeinflusst unmittelbar die Nährstoffaufnahme und den Stoffwechsel. Neben beeinflussbaren Faktoren wie Ernährung und Bewegung spielen unbeeinflussbare Faktoren eine Rolle. Ein Grund für die verschlechterte Aufnahme sowohl von Nährstoffen als auch Mikronährstoffen wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente können altersspezifische Veränderungen des Gastrointestinaltrakts sein. Bei einem Drittel der älteren Menschen findet sich eine degenerative Magenschleimhautveränderung (atrophe Gastritis). Meist fehlen klinische Symptome. Der Mangel an Magensäure kann unter anderem zu einem bakteriellen Überwuchs des Magendarmtrakts führen, wodurch die Absorption von Mikronährstoffen beeinflusst wird. Die Folgen fehlender Nährstoffe sind oft nicht offensichtlich und können in den Symptomkomplexen von chronischen Erkrankungen und dem Altern unerkannt bleiben. Daher ist es wichtig, früh genug an die Problematik einer Mangelernährung im Alter zu denken, da ein Mangel an Nährstoffen erst Jahre später Folgen haben kann, die dann aber meist irreversibel sind.
Mineralstoffe & Spurenelemente